...es ist eigentlich nicht in Worte zu fassen!
Mittlerweile ist mehr als ein Jahr vergangen, als die Planungen zum Weltrekordversuch im analogen Slotracing begannen. Die erste E-Mail von René an Laura Kuchenbecker, Mitarbeiterin des Deutschen Rekordinstituts, wurde am 31.05.2023 versendet. Seit diesem Tag drehte sich alles gefühlt nur um dieses eine Thema. So sehr wollte die Vereinsführung etwas für die Randsportart der Randsportarten tun. Die Zeit begann zu rasen. Mittlerweile war Oktober 2023. Die Ausschreibung war versendet und ruckzuck hatten 13 Teams zugesagt. Nun hieß es Fahrwerke herstellen, Decals zeichnen, Zubehör bestellen und die Bausätze zusammenstellen. Die Teams suchten sich aus vielen Vorlagen Ihr Wunschdesign aus. Ziel war es, dass jedes Design nur einmal zur Verfügung stehen sollte. Wieder vergingen die Tage wie im Flug. Nachdem die Decals ein zweites Mal in den Druck gegeben werden mussten, weil ein kapitaler Rechtschreibfehler absolut nicht tragbar war. Somit konnten endlich Mitte Dezember 2023 die fertig zusammengestellten Bausätze inkl. Decals an die Teams versendet werden.
Diese Melkus Designs standen zur Auswahl - siehe Ausschreibung.
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Nun, nachdem die Bausätze bei den Teams waren und jeder anfangen konnte zu bauen, war das Wichtigste schon mal erledigt, dass überhaupt mit einem Modell gefahren werden kann. Eigentlich wollten wir ja mit langlebigen Fahrzeugen eines großen Herstellers an den Start gehen. Dafür gab es leider aus lizenzrechtlichen Gründen keine Freigabe, wenn wir die Fahrzeuge für unseren Spaß mit einem Metallfahrwerk versehen hätten. Nun ja, des einen Pech ist das Glück des Anderen. Pünktlich zum 55-jährigen Jubiläum des Melkus RS1000 haben die Slotracerz einen Bausatz entwickelt. Ich sage es aber niemanden, dass dieser schon zum 50. Jubiläum fertig sein sollte. Da gab es leider Lieferengpässe beim Lieferanten der 3D Druck Karosserien. Den Prototypen konnten die Slotracerz bereits 2019 zum großen Melkustreffen in Dresden vorstellen. Sepp Melkus war stolz, dass mit dem „Ferrari des Ostens“, der Entwicklung seines Großvaters, dem Melkus RS 1000 ein echtes 24H Rennen auf einer Slotcarbahn ausgerichtet wird. Der i-Punkt ist dann mit diesem Rennen einen Weltrekordversuch wagen zu wollen. Sepp unterstützte natürlich das Projekt, wo er nur konnte. Er gab selbst seinen Mitarbeitern Trainingsfrei, die im Melkus Werksteam an den Start gingen.
Mit dem 3D Scan 2017 fing alles an.
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Aber zurück zur Chronologie. Der Vorstand ging ab Herbst an die Detailplanung der Orga, die Technikplanung, das Essen, die Neu- bzw. Umgestaltung der Bahn, die Planung für Speisen und Getränke, die Einteilung der Helferinnen und Helfer und zu guter Letzt die Finanzierung des ganzen Spaßes. So ein Weltrekordversuch ist ja nicht gerade günstig. Auf alle Fälle soll ich bereits an dieser Stelle ganz herzlich den beiden Hauptsponsoren dieser Veranstaltung, der Ostsächsische Sparkasse Dresden und dem ADAC Sachsen e.V. und der Stadt Heidenau danken. Nur durch das finanzielle Engagement der beiden Hauptsponsoren und die Förderung durch die Stadt Heidenau war es dem Verein erst möglich diese Herausforderung anzugehen. Dass die Kostennote des Rekordinstituts wirklich gerechtfertigt ist, steht außer Frage. Gilt es doch den Rekord anzumelden, Medien zu informieren, Pressetexte zu schreiben, Urkunden zu erstellen und natürlich über mehrere Tage den Rekordversuch zu überwachen. Und zu guter Letzt steht da auch ein Unternehmen dahinter, die mehrere Menschen beschäftigen, die wiederum auch Ihre Familien ernähren müssen.
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Torsten, unser CAD Genie, stellte sich einen nahezu minutiösen Zeitplan auf, wann er sein Modell für die 12V Motorsport AG fertig haben wollte. Anfangs hat ihn René (der Vorstandsvorsitzende) etwas belächelt, aber am Ende war er Torsten sehr dankbar. War es doch Torsten, der gleich nach Modellfertigstellung noch Zeit gefunden die 40-Jahre alte Rennbahn zu verschönern. Überall wunderschöne Laternen, die für das entsprechende Ambiente in der Nacht sorgen, die Boxengasse, inkl. Boxengebäude und Werkstattdiorama. Die mobile Autorennbahn des Clubs, auf der man eigentlich im Maßstab 1:32 Rennen fährt, hat er inkl. Zelt im Maßstab 1:24 als Zuschauermagnet auf die analoge Rennbahn gestellt. 1:32 im Maßstab 1:24, da bekommt man ja einen Knoten im Kopf. Wer ausrechnen kann, welchen Maßstab die Autos jetzt haben müssten, der bekommt von mir ein Gratisgetränk beim nächsten Besuch in der RacingLounge77. Auch unsere Simulatoren, mehrere Mopeds, eine funktionierende Kinoleinwand, ein Grill auf dem Zeltplatz, mehrere angefangene Kisten Hopfenkaltschale, Bierbänke und ganz viele tolle Zuschauer säumen unsere Rennstrecke. Alles selbst zu Hause vom Initiator Torsten auf dem 3D Drucker gedruckt. Vielen Dank für Dein Engagement. Das ist nicht mit Dankesworten oder mit Geld aufzuwiegen, soll ich Dir vom Vorstand übermitteln.
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Fast ausnahmslos Torstens Kreativität zu verdanken.
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Stefan, Teamkollege von Alex, Falk und René hatte eine grandiose Idee. Es stellte sich nämlich die Frage, wie wir mit mehreren Amateurteams das Mindestziel von rund 4.000 km schaffen können. Rund 4000 echte Kilometer entsprechen ca. 115.000 Rennrunden, die in ca. 52 Stunden effektiver Fahrzeit von 13 angemeldeten Teams zusammen abgespult werden müssen. Dies würde eine Durchschnittsrundenzeit von 9,5 Sekunden pro Runde bedeuten. Bei Unfällen mit mehreren Fahrzeugen, die durch Rausfaller oder gegenseitiges Berühren in der Kurve passieren können, wird im Slotracing bisher der Bahnstrom durch den Rennleiter unterbrochen, um Schäden an den Autos zu vermeiden. Für den Weltrekordversuch wäre dieses Prozedere eine unkalkulierbare Komponente. Es stellt sich nämlich die Frage, wie schnell bekommt der Club die Amateurteams dahingehend trainiert, dass Sie stabile Durchschnittsrundenzeiten von 9,5 Sekunden ohne viele Rausfaller schaffen. Eine grandiose Idee von Stefan ließ unsere Augen leuchten. Er fragte den Vorstand: „Was haltet Ihr von FCY (Full Course Yellow)?“ Der Bahnstrom wird bei einem Unfall nicht komplett unterbrochen, sondern auf eine langsamere Geschwindigkeit reduziert. Somit fahren alle Autos, die nicht in einen Unfall verwickelt worden langsam weiter, anstelle zwei, drei oder mehr Sekunden zu stehen. Henry, ein guter Bekannter von Hans-Jörg (Bahnbetreiber der Le Mans Racer aus Dresden) und seines Zeichens Elektronikgenie entwickelte eine Umschaltbox mit Buzzer. Mit sechs zusätzlichen Netzteilen kann der Rennleiter nun die FCY-Geschwindigkeit pro Spur bestimmen. Sobald der Buzzer gedrückt wird, liegen nicht mehr 11 Volt Spannung am Regler an, sondern beispielsweise nur noch 6,5 Volt. Dies kann durch die Netzteile dann individuell, je nach Fahrzeugklasse und verwendeten Motor geregelt werden. Wichtig dabei ist, dass der verwendete Regler auch beispielsweise bei 6V die Spannung auf die Litze überträgt. Die Erfindung war wirklich genial. Die Durchschnittsrundenzeiten sanken bei den Topfahrern bei 200 gefahrenen Runden am Stück von 8,4 auf 8,0 Sekunden pro gefahrener Runde.
Probebetrieb FCY
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Der größte Akt war die Planung der Speisen und Getränke für mehr als 50 aktive Fahrer, die freiwilligen Helfer und etwaige Gäste, die sich das Spektakel ansehen wöllten. Werbung hatten die Slotracerz genügend gemacht. Bereits im November gab es einen Ankündigungsartikel in der SZ und pünktlich zum Trainingsauftakt am 30.05.2024 hat Frau Sabel von der Sächsischen Zeitung noch einmal einen neuen Artikel veröffentlicht. An dieser Stelle vielen Dank für Ihre journalistische Arbeit. Auch wurden extra für den Weltrekordversuch Flyer gedruckt, die großzügig verteilt wurden. Auch hier geht ein großer Dank des Vorstands an Torsten, der die Idee dafür hatte und diese auch selbstständig umsetzte. Doch zurück zur Essensplanung. Denise, die Frau vom Stellv. wollte sich gern darum kümmern. Da sagt der Vorstand natürlich nicht NEIN, sondern nimmt das wohlwollend zur Kenntnis und natürlich auch dankend an. So war es auch, Denise arbeitete einen Speiseplan aus, ermittelte die Mengen und ging zusammen mit Jamie, René und Yvonne in den Selgros einkaufen. Die Rechnung war 1.800 EUR schwer und auch der Einkauf dauerte mehr als vier Stunden. Beide Kombis hatten ordentlich zu schleppen und waren trotz umgeklappter Rückbank bis unters Dach beladen. Nach dem Einkauf hieß es natürlich noch im Vereinsheim ausladen, Verderbliches in Kühlschränke und alles andere erstmal in den ehemaligen Bauraum, der für das Großereignis als Speise- und Getränkelager umfunktioniert wurde. Gottseidank gibt es einen Uwe Hase, der Getränkehändler des Vertrauens, bereits schon in Zeiten, als der Verein noch im Nachbarort Dohna ansässig war. Er hat dem Verein für die Zeit Leihkühlschränke zur Verfügung gestellt und die Getränke auf Kommission geliefert. Aber wirklich nicht nur vor die Haustür, nein alles bis ins Lager getragen. Wow, was für ein Service. Uwe, du bist und bleibst der wichtigste Mann, um gegen drohende Dehydration vorzusorgen. Denise hatte ja bis hierhin nicht schon genug für den Verein getan, nein, alles, was zum Vorbereiten von Salaten und dem Essensplan gebraucht wurde, kam zu Denise nach Hause. Der Abend war sicher noch lang. Ich als stiller Beobachter musste dann irgendwann nach Hause, da es der Vorabend zum Freien Training war. Was schon wieder ein Frühes Aufstehen am Donnerstag den 30.05.2024 zur Folge hatte.
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Die Artikel der Sächsische Zeitung.
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An dieser Stelle möchte ich noch eine kurze Anmerkung zum Baufortschritt des Teams (TEAMworx) von Alex, Falk, Stefan und René machen. Das Auto musste im ganzen Vorbereitungsstress auch noch gebaut werden. Und als wenn das Stresslevel nicht schon hoch genug wäre, hat René das Auto während des Lackiervorgangs auf den Boden fallen lassen. Da im Verein überall ein textiler Bodenbelag liegt, fiel das Auto zwar weich, war aber nun geteert und gefedert, wenn ihr wisst, was ich damit sagen will. Nun hieß es, das Auto noch mal mit Dowanol entlacken und von vorn beginnen. Zwischenzeitlich kamen auch die lackierten Karossen von René Geinitz, genau von dem „Topcarmodel“ René Geinitz, der schon mehrfach Preise nach Hause geholt hat, weil er eine Koryphäe im Plastikmodellbau ist. René hat die beiden T-Cars und das Einsatzauto vom DDR Legenden Team, besetzt durch Teamchef Jürgen Meißner, Tobias Worm und drei unserer Simracing Nachwuchsfahrer Nils, Nick und Vincent, lackiert. Diese mussten jetzt auch noch fertig gebaut werden, also Fahrwerk zusammenbauen, verhochzeiten, Scheiben einkleben und Inlay ausgestalten. Hier geht ein großer Dank des Vorstands an Richard, dem treuen Slotracing Nachwuchsfahrer, der zusammen mit seiner Freundin dem Vorstand viel Arbeit abgenommen hat. Der Dank des Vorstands und der Dank aller T-Car Benutzer wird Euch ewig nachhallen. Aber was ist das T-Car. Ja wieder eine der Sonderregeln in der Ausschreibung. Im Regelfall ist es beim Slotracing, genau wie bei den Endurance Vorbildrennen. Wenn ein Auto auf der Strecke kaputt geht, kann es in der Box repariert werden, während die anderen Teams weiterfahren können. Genau das kann aber den Weltrekord gefährden. Durch die T-Car Regelung stellt die Rennleitung dem von einer Reparatur betroffenen Team, für die Zeit der Reparatur ein Ersatzauto. Egal, wie lang die Reparatur dauert, das Team fährt so lange mit dem Ersatzauto weiter. Somit fahren alle Teams weiter Ihre Runden und alle gemeinsam sammeln wieder fleißig Bahnmeter für das große Ziel.
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So kamen die T-Cars aus der Topcarmodel Lackiererei.
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Ein Kuriosum und tolle Geste beschäftigt den Schreiberling bis heute und soll in diesem Beitrag auch nicht unerwähnt bleiben. Am frühen Donnerstagnachmittag reiste das slowakische Team an. Sie packten Ihre Slotkoffer aus und plötzlich war ganz viel Unruhe zu spüren. Sie hatten alles dabei, Werkzeug, Trainingsfahrzeuge und ein spezielles Gastmitbringsel, was ich später erwähnen möchte. Doch eins hatten das Team vergessen. Das Einsatzauto, der Melkus war nicht im Slotkoffer. Der RS 1000 stand noch in Puchow, ein Ort im Nordwesten der Slowakai, an der Grenze zu Tschechien und ca. 450 km von Heidenau entfernt. Maxi, der Teamchef zögerte nicht lang, vereinbarte einen Treffpunkt irgendwo in Tschechien, fuhr 300 km Retoure, um das Auto zu holen und dann nochmal 300 km zurück nach Heidenau. Seinem Team hat Alex in der Zwischenzeit ein Melkus T-Car zum Training ausgehändigt, um die Bahn ein wenig kennenzulernen. Maxi hat insgesamt ca. 1.000 km an einem Tag zurückgelegt. Maxi kam abends 20 Uhr wieder gesund in Heidenau an. Schon dafür hätte Maxi einen Sonderpreis verdient. Und wer hätte das gedacht, das slowakische Team trainierte bis weit nach Mitternacht. Maxi holte, als alle anderen Fahrer bereits in der Horizontalen lagen, dann die Überraschung raus. Einen Ostrenner nach dem anderen, egal ob Skoda, Lada, Trabant, Formel Easter oder Skoda Prototyp. So großartige Autos und durch das 3D Druck Chassi wirklich preiswerte und gutmütig zu fahrende Fahrzeuge. Damit schmückte er unsere Bahn und setzte damit dem Ganzen dekotechnisch die Krone auf. Das wir nicht nur Melkus an der Bahn stehen haben, sondern auch ganz viel Deko rund um die Bahn. Aber seht selbst die Bilder.
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Pokal für Frieden und Freundschaft. Ab nächstes Jahr auch in Heidenau.
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So nun genug der Vorworte. Doch bevor wir über das Renngeschehen berichten, steht noch etwas aus. Die Bahnbetreiber und Organisatoren haben sich was ganz Besonderes ausgedacht. Der Melkus RS 1000 ist ja nun mit seinen 55 Lenzen ein wirklicher Oldtimer. Seit 1969 wird dieser gebaut und bis 1989 wurden nur 101 Stück gebaut. So gehört es sich auch, dass jeder Oldtimer für sich wirklich schmuck restauriert an der Bahn stehen soll. Damit das jedes Team für sich verinnerlicht und den Melkus, den originalen Bildern entsprechend aufbaut, gab es eine Concours Wertung nach dem Vorbild der DSC. Falk Reichbott ein deutschlandweit bekannter Fahrer, Slotbahn Zeichner und absoluter Bahnkenner haben die Bahnbetreiber als Juror engagiert. Wie sagt Stefan Brandt immer so nett über ihn? „Dem Falk kannst du ne Coca-Cola Dose geben, vier Räder dranschrauben und er fährt Dir trotzdem noch um die Ohren!“ Naja, wer so viele Bahnen in Deutschland mit CAD entworfen und in Hamburg fräsen lassen hat, wie der Falk, der kennt nun fast auch jede Tücke. Doch dass Falk beim Bewerten auch mit Punkten geizt, hat sein eigenes Team schmerzlich erfahren müssen. Ich glaube Falk wollte sich nicht nachsagen lassen, dass er sein eigenes Team bevormundet. So standen dann je 20 Punkte, also volle Punktzahl für Team NMR 24 und das Classic Team Sachsen, je 19,5 Punkte für die Slot Tigers und das Team Ostblock und 19 Punkte für 12V Motorsport AG. Das waren die Top 5 der bewerteten Fahrzeuge. Das Highlight des Berichteschreibers war etwas anderes und hätte nach meiner Meinung noch eine B-Note verdient. Ganz klar der B1000 (Barkas) mit Transport Auflieger für den Melkus RS 1000 (Team 12V Motorsport AG) und der B1000 als Transporter mit funktionierenden Trailer für den Melkus RS 1000 (Team Le Mans Racer). Doch Falk war leider nicht bestechlich und somit blieb für die beiden Teams nur die Chance bei der Wahl zum „Best of Show“ etwas abzuräumen. Es war ein Kopf an Kopf Rennen zwischen zwei Teams. Der Veranstalter hatte sich so etwas schon gedacht und einfach zwei Pokale gemacht (einer war immer noch Reserve). Zwei Teams hatten die gleiche Anzahl Stäbchen vor der Front des RS 1000 liegen. Der hellgrüne Melkus RS 1000 von den Slot Tigers und der absolute Traum Melkus vom Classic Team Sachsen. Auch dieses Team hätte nach meiner Meinung auch noch eine Top B-Note verdient, denn das mitgebrachte Diorama sorgte reihum für großes Staunen. So viel Liebe zum Detail, habe ich persönlich noch nie gesehen. Für mich ganz klar eines der drei Modellbau Highlights.
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Fahrzeugabnahme, Concours Bewertung der Fahrzeuge, Wahl zum "Best of Show" Fahrzeug und B-Noten
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Bevor es mit dem geregelten Training losgehen konnte, mussten die Teams noch die Fahrzeugabnahme nach dem technischen Reglement und Ausschreibung über sich ergehen lassen. Dazu wurden die Poolmotoren verlost, mussten mit einem Ritzel versehen und in die Fahrzeuge eingebaut werden. Nach dem Wissen aber zehntausender Proberunden, sollte ein Motor reichen. Doch die Bahnbetreiber gaben sich spendabel und jedes Team hatte einen zweiten Motor zur Verfügung. Von nun an mussten die Fahrzeuge, nebst Reifen und Poolmotor in den dafür geschaffenen Parc Fermé. Jedes Team hatte eine beschriftete Box zur Verfügung (wie beim Vorbild). Doch nun endlich, das erste kleine Rennen. 9 min pro Spur, bedeutete rund 363 Runden für das Top Team Lumpe Racing. Kevin Lumpe brannte mit 7 Runden Vorsprung auf die Ostfriesen mal eine richtig schwarze Spur ins Holz, an der sogar die Hausherren scheiterten. Nur Platz 4 nach dem Trainingsrennen und 20 Runden Rückstand auf P2. Die Favoritenrollen wurden an dem Abend neu verteilt. Lumpe Racing vor NMR 24 und den Slot Tigers. Die hatten wirklich schnelle Auto gebaut. Die Hausherren waren zudem noch dicht verfolgt von den Schweizern, die mit nur einer Runde Rückstand und P5 auf die Hausherren, als Nichtbahnkenner auch einen kleinen Achtungserfolg hinlegten. Dieses Ergebnis ist die Startreihenfolge für den Prolog, der am Freitag um 6 Uhr in der Früh starten soll.
Für ein weiteres Highlight an diesem Wochenende sorgte Camillo, der mit außerordentlich cooler und passender Kunst unseren Weltrekordversuch für eine kleine Vernissage nutzte. Vielen Dank, lieber Camillo, dass Du die Räumlichkeiten mit Deinen tollen Bilder so wunderschön aufgewertet hast. Diese waren eine Bereicherung und wie dem Schreibling mitgeteilt wurde, hast Du auch ein paar Deiner Werke verkaufen können. Herzlichen Glückwunsch. Schön, dass es für beide Seiten eine WinWin Situation war, denn Du hast Dich angeboten mit an der Bar auszuhelfen, wenn Du Deine Bilder im Verein an diesem Tag präsentieren darfst. Ganz großes Kino.
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Camillo´s Vernissage
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Ergebnis / Trainingsrennen:
1. Lumpe Racing | 363,18 R. |
2. NMR 24 | 356,96 R. |
3. Slot Tigers | 339,87 R. |
4. TEAMworx | 337,04 R. |
5. Slotracing Mettmannstetten | 336,24 R. |
6. Melkus Werksteam | 334,00 R. |
7. Team Slovakia | 333,40 R. |
8. 12 V Motorsport AG | 332,01 R. |
9. DDR Legenden Team | 317,77 R. |
10. NordSlotTrio | 313,00 R. |
11. Ostblock | 311,22 R. |
12. Le Mans Racer | 304,55 R. |
13. Dresdner Spinne Racing 24 | 266,61 R. |
Während des Trainingsrennens gab es Leckereien vom Grill. René hatte draußen im Regen den Grill angeworfen und grillte unter dem Regenschirm, mitten auf der Baustellenstraße fleißig Bratwürste und Steaks, währenddessen drin die Mädels frische Brötchen und/oder Salat dazu kredenzten. Nun ja, René´s Leckereien vom Grill waren so beliebt, dass sogar mehrere Passanten anhielten und um eine Bratwurst bettelten. Natürlich konnten sie eine käuflich an der Theke erwerben. Der Regenschirm, unter diesem René grillte, bedeutete eigentlich nichts Gutes. Es gab eine amtliche Unwetterwarnung für das komplette Wochenende. Es sollten über 150 l Wasser pro m² Fläche fallen, nicht nur örtlich, sondern in der ganzen Region. Das würde ein neues Hochwasser für die Flüsse in Sachsen bedeuten. Nicht auszudenken. An dieser Stelle sei gesagt, dass dies nicht eintraf. Das lag bestimmt an den großartigen Gästen. Wie sagte mein Vater so schön? Wenn Engel reisen, wird kein schlechtes Wetter!
Nachdem nun, wie weit nach Mitternacht die Bahn erst von den Fahrern geräumt war, konnte René abschließen. Er begab sich nun noch mal nach Dresden, um Geschirr und Besteck auszuleihen, woran er als Mitorganisator einfach vergessen hatte zu denken. Es stand auf keinem Zettel oder ToDo Liste. Aber wenn mehr als 50 Fahrer zu Gast sind, Zuschauer kommen und Helfer vor Ort sind, ist das nicht gerade unwichtig. Plastikbesteck und Einweggeschirr ist aus René´s Sicht keine Option, deshalb blieb nur der Weg in Dresdens Innenstadt. Gottseidank hatte er einen Schlüssel bekommen. Um 1:50 Uhr räumte er das Geschirr in Auto, musste, aber damit durch ein Treppenhaus eines 6-stöckigen Gebäudes. Klar, dass das nicht in Ruhe abgehen konnte. Da die Teller übereinanderstanden und die Tassen daneben, klirrte es auf jeder Stufe. Die Bewohner mussten da einfach mal durch, denn René hatte keinen Bock jeden Teller oder Tasse noch mit einer Serviette einzupacken. An dieser Stelle sage ich wirklich unbekümmert: „Da geht mal Gemeinwohl über schlafloses Einzelschicksal.“ An dieser Stelle ein ehrlich gemeintes „Tut uns wirklich leid!“ Um 3 Uhr stand René wieder in der Racing Lounge lud die Teller aus, fuhr nach Hause, kurz ½ Stunde hinlegen, aufstehen, duschen, was essen, zum Bäcker fahren, Brötchen holen, damit er 5 Uhr in der Racing Lounge sein konnte. War doch angekündigt, dass bereits ab 5.30 Uhr gemeinsames Bahn sauber fahren auf dem Plan stand. Doch welch Überraschung. Es litten noch mehr Leute an seniler Bettflucht und erwarteten René bereits vor verschlossener Tür. Somit hieß es nun, Tür aufschließen, beeilen beim Ausladen, Bahnstrom geben und Brötchen für´s Frühstück schmieren. Helfer ließen nicht lange auf sich warten. René´s Schwester und Alex´ Frau machten weiter und kümmerten sich rührend um das Frühstück für die Fahrer.
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Das war der Donnerstag in Bildern.
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Fast pünktlich um 06:01 fiel der Startschuss für die (brutto) 60 Stunden vom Melkusring, welche eigentlich ein Netto 24H Rennen für jedes Team waren. Denn durch 13 Teams, Chaos- und Umsetzzeiten sowie ungeplanter Zwischenfälle, sollte es weitestgehend einem Originalrennen entsprechen – und das ist nun mal ein 24H Rennen. Das dreiminütige Qualirennen pro Spur ist natürlich in den 24H nicht berücksichtigt. Das Ergebnis spiegelte den Vortag fast exakt wieder. Lumpe vor NMR24 und den Slot Tigers, gefolgt von den Hausherren. Die Schweizer mussten abreißen lassen und stand auf P7. Team Ostblock sicherte sich P5 vor der 12V Motorsport AG mit den Slotracerz Junioren.
Ergebnis / Rennen 1:
1. Lumpe Racing | 363,18 R. |
2. NMR 24 | 356,96 R. |
3. Slot Tigers | 339,87 R. |
4. TEAMworx | 337,04 R. |
5. Slotracing Mettmannstetten | 336,24 R. |
6. Melkus Werksteam | 334,00 R. |
7. Team Slovakia | 333,40 R. |
8. 12 V Motorsport AG | 332,01 R. |
9. DDR Legenden Team | 317,77 R. |
10. NordSlotTrio | 313,00 R. |
11. Ostblock | 311,22 R. |
12. Le Mans Racer | 304,55 R. |
13. Dresdner Spinne Racing 24 | 266,61 R. |
Das Ziel stand um 6:01 Uhr fest. 4.000 echte Kilometer lagen vor uns. Nach dem Qualirennen wurden schon erste Stimmen laut. Wenn wir das schaffen wollen, dürfen wir uns nicht mehr so viele Rausfaller und Chaoszeiten erlauben, wie im Trainingsrennen und im Prolog. Auch an den Umsetzzeiten muss wirklich gearbeitet werden. Eine Minute und 30 Sekunden waren laut Zeitplan kalkuliert, gebraucht haben die Teams während des Qualirennens mehr als die doppelte Zeit für´s Umsetzen nach dem Ablauf der Zeit. 15 Minuten hinter dem Zeitplan, nu nach dem dreiminütigen Qualirennen. Puuuuh. Jetzt ist guter Rat teuer. Aufgrund einer geplanten Pause, wegen Grouping und organisatorischen Ansagen wurden aus 15 Minuten nur noch 5 Minuten, weil sich die Bahnbetreiber und Rennleiter in Ihrer Ansprache wirklich kurzhielten.
7:31 Uhr war dann Start des eigentlichen 24 Stunden Rennens. Die Top Teams müssen den Durchschnitt hochhalten. 115.000 Runden müssen am Sonntagabend 18:01 Uhr nach 60 Stunden Bruttofahrzeit erreicht werden. Das bedeutet rund 9.000 Runden pro Team im Durchschnitt, auch für die Amateure. Unsere Kalkulation sah vor, dass die Amateure rund 8.000 Runden fahren können und die Top Teams müssen die Differenz fahren, also mind. 10.000 Runden. Wahnsinn… Wie es der Deichkurier bereits geschrieben hatte. Gerade am Beginn der Veranstaltung eine utopische Zahl. Ich vergleiche jetzt mal jede Runde mit einem Meter auf den Everest laufen. Du stehst vor dem Berg und hast keine Ahnung, ob Du das jemals schaffen wirst.
Der Tag Rhythmus sah eine 50-minütige Fahrzeit pro Spur vor. Die Bahnbetreiber verzichteten auf ein Regrouping nach jedem Turn (Tagrennen, Dämmerung, Nachtrennen). Der Sinn bestand darin, dass jedes Team exakt die gleiche Fahrzeit am Tag, während der Dämmungsphase und der Dunkelheit hat und zudem genau weiß, wann sie genau mit Fahren dran sind. Dafür gab es eine ausgeklügelte Kalkulation, die Bahnbetreiber und Betriebswirt René in Excel programmiert hat. In der grauen Theorie, bei Einhaltung der planmäßigen Chaos und Umsetzzeiten, sollte sich das +/- 5 Minuten auch wirklich ausgehen. Weil auch 13 Teams, also eine ungerade Zahl an Teams am Start waren und keine 6,5, sondern nur 6 Spuren zur Verfügung stehen, kann man aus Fairnessgründen das Rennen nicht mit zwei Startgruppen, sondern nur mit einer Startgruppe fahren. Bei zwei Startgruppen hätte die Startgruppe mit 6 Teams jedes Mal eine Stunde mehr am Stück Pause als die Startgruppe mit 7 Teams. Deshalb nur eine Startgruppe, mit Durchrutscher (oder Aussetzer, wie beim Skat zu viert) und jedes Team hatte damit die exakt gleiche Pausenzeit von knapp 6,5 Stunden. Team NMR24 beispielsweise von 11:12 Uhr bis 17:39 Uhr. Somit ergab es sich, dass sich während des Rennens die Teams in Ihre Unterkünfte oder zum Essen in das angemietete Stadthaus verkrümelten und sich somit nur die sechs Teams in der RacingLounge77 aufhielten, die an der Bahn standen, also im Durchschnitt max. 30 Personen, inkl. Helfer und Zuschauer.
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Freitag in Bildern Teil 1
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Jetzt beim Nachlesen der Zeilen fällt es mir erst auf. Ich habe was ganz Entscheidendes vergessen. Doch ich ändere den Text jetzt oben nicht noch mal, damit es chronologisch in die Reihenfolge passt. Ich soll ein ganz ehrlich und ernst gemeintes herzliches DANKESCHÖN an Clemens Preißer von Heidenau TV hier im Text erwähnen. Er hat den Verein mit seiner privaten Streamingtechnik unterstützt. Somit konnte jede Sekunde des Rennens live ins Internet gestreamt werden und Frau Kuchenbecker vom Deutschen Rekordinstitut, hatte jederzeit die Möglichkeit den Rekordversuch zu beobachten, auch wenn Sie zwischen 2 Uhr und 3 Uhr auch mal ein Auge zu machen wollte. Beim kurzen Augenzwinkern zwischendurch konnte sie mal unbeobachtet einen Blick auf´s Tableau werfen. ? Lieber Clemens, noch mal ganz herzlichen Dank für Deinen Aufwand, Deine Technik und Deine Mühen, vier teure Kameras aufzubauen, ein Streamingdeck einzurichten, dass jeder einzelne der Slotracerz problemlos die Perspektiven wechseln konnte. Auch bei Fragen standest Du auch nachts zur Verfügung. Grandios, dafür vielen Dank. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, wie sehr der Verein Dir und HeidenauTV zu Dank verpflichtet ist. Nicht nur durch das Event, nein auch den Firmencup, den Ihr betreut habt.
Tag 1 – also nach 12 von 60 Stunden ging zu Ende mit folgendem Ergebnis zu Ende:
1. TEAMworx | 2.320,56 R. |
2. Lumpe Racing | 2.311,13 R. |
3. Slot Tigers | 2.307,90 R. |
4. NMR 24 | 2.296,45 R. |
5. 12 V Motorsport AG | 2.256,50 R. |
6. Slotracing Mettmannstetten | 2.229,54 R. |
7. Melkus Werksteam | 2.226,85 R. |
8. Ostblock | 2.217,85 R. |
9. Team Slovakia | 2.114,44 R. |
10. NordSlotTrio | 2.107,19 R. |
11. Le Mans Racer | 2.093,03 R. |
12. DDR Legenden Team | 2.084,58 R. |
13. Dresdner Spinne Racing 24 | 1.956,10 R. |
Gesamt | 28.522,12 R. |
Die Hausherren gehen mit 9 Runden Vorsprung in die Dämmerung. Dicht gefolgt von den Favoriten Lumpe, Slot Tigers und NMR24 aus den Trainings- und Qualisessions. Haben die Hausherren etwa gemauert oder Sandbagging betreiben? Die Rennleitung konnte nichts dergleichen feststellen. Es waren schlicht die wenigen Rausfaller. Falk leistete sich wegen des Coladosenrufs sowieso keinen. Stefan nur ein paar und René hatte trotz akuten Schlafmangels der vergangene Woche auch nur einen Rausfaller auf dem roten Zettel.
Die Exceltabelle funktionierte. Am Ende des Tagturns haben alle Teams fünf Minuten rausgeholt und wir waren exakt im Zeitplan. Somit konnten wir ins Dämmerungsrennen starten. Aber warum ein Dämmerungsrennen im Sprintcharakter von nur 8 Minuten pro Spur? Ganz einfach: Die Bahnbetreiber waren sich einig, dass nur durch so ein Sprintrennen alle Fahrer mal für zwei Stunden zusammen in der RacingLounge77 standen und auch mal, weil es eben kein Regrouping gab, mit anderen Teams und Fahrern Benzingespräche zu führen.
Die Verpflegung auch am heutigen Freitag war wieder traumhaft. Denise verwöhnte uns alle im Stadthaus morgens mit einem tollen Frühstücksbuffet, welches keine Wünsche offenließ, mittags mit Nudeln (entweder mit Wo Gu oder veg. Tomatensauce), Nachmittags mit verschiedenen frisch und selbst gebackenem Kuchen sowie abends mit Chili Con Carne und für die Vegatarier gabs noch mal Nudeln mit Basilikum Pesto.
Das Ergebnis nach 8 Minuten Sprint im Dämmerungsmodus:
1 | Team NMR 24 | 369,39 R. |
2 | TEAMworx | 366,32 R. |
3 | Slot Tigers | 360,89 R. |
4 | 12V Motorsport AG | 359,26 R. |
5 | Slotracing Mettmenstetten | 354,75 R. |
6 | Lumpe Racing | 353,64 R. |
7 | Melkus Werksteam | 348,30 R. |
8 | NordSlotTrio | 347,04 R. |
9 | Slovakia | 342,62 R. |
10 | Le Mans Racer | 338,28 R. |
11 | Ostblock | 334,80 R. |
12 | DDR Legenden Team | 330,40 R. |
13 | Classic Team Sachsen | 329,65 R. |
Endlich zeigte das Team NMR 24 wozu sie fähig sind. Mit drei Runden und sieben Teilstrichen Vorsprung gewannen Sie das Dämmungsrennen vor den Hausherren und den Slot Tigers. Auch die Slotracerz Junioren mit Torsten Kühn als Teamchef zeigten mit P4 eine herausragende Teamleistung. Auf P5 die Schweizer. Lumpe verlor durch erste Reparaturarbeiten leider etwas an Boden.
Und so sah das Gesamtergebnis nach etwas weniger als 1/3 des Rennen´s aus. Krass. 16 Stunden bereits gedrückt:
1 | TEAMworx | 2.686,88 R. |
2 | Slot Tigers | 2.668,79 R. |
3 | Team NMR 24 | 2.665,84 R. |
4 | Lumpe Racing | 2.664,77 R. |
5 | 12V Motorsport AG | 2.615,76 R. |
6 | Slotracing Mettmenstetten | 2.584,29 R. |
7 | Melkus Werksteam | 2.575,15 R. |
8 | Ostblock | 2.552,65 R. |
9 | Slovakia | 2.457,06 R. |
10 | NordSlotTrio | 2.454,23 R. |
11 | Le Mans Racer | 2.431,31 R. |
12 | DDR Legenden Team | 2.414,98 R. |
13 | Classic Team Sachsen | 2.285,75 R. |
Gesamtrunden | 33.057,46 R. |
Schaut Euch mal die Abstände nach 16 Stunden zwischen P2 und P4 an. Nur 4 Runden trennen die drei Teams. Das ist echt krank. Bei dem Zwischenergebnis hatten die Bahnbetreiber, aber auch Fabian Luther große Sorgenfalten im Gesicht. Fabian, der auch gut mitrechnen kann, wusste sofort was die Stunde geschlagen hatte. Wenn es so weiter geht, wird das ne verdammt enge Kiste und ein Ritt auf der Rasierklinge. In dem Tempo schaffen wir die 115.000 Runden gerade so, denn 33.000 Runden x 3 wären 99.000 Runden + vier Stunden die zu einem 1/3 fehlen. Ganz genau waren ja erst 2/7 des Rennens geschafft. Der Rest ist ganz normaler Dreisatz. 33.057,46 Runden geteilt durch 2 mal 7 = 115.701,11 Runden. Man ist das knapp. Es darf nichts, absolut nichts und auch wirklich nicht dazwischenkommen. Wieder mal Puuuuh….
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Freitag in Bildern Teil 2
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Nun ja, meckern hilft ni wirtschaften. Deshalb schnell weiter und ohne große Pause den Nachtturn um 22 Uhr gestartet. Wir sind weiter exakt im Zeitplan und wollen den auch einhalten. Mittlerweile lösten auch Sven und Olli als Helfer für die Nachtschicht die Mädels ab und versorgten die Gäste mit Wienern, Kartoffelsalat, Schoki, Obst und manch kühlem Getränk aus Hase´s tollem Getränkekühlschrank. Was für eine Atmosphäre. Wie in der Blauen Stunde. Szenerie Licht aus Blauen und Roten Spots sowie Tunnelbeleuchtung und Peitschenlampen an der Bahn. Dazu die Melkus, die mit ihren warmweißen Beleuchtungen, Runde für Runde auf dem Melkusring drehten. Immer mehr Zuschauer drängten sich um die Bahn. Hatten doch die Bahnbetreiber dafür Werbung gemacht, dass die schönsten und emotionalsten Bilder wohl in den Nachtläufen entstehen werden. 38 Minuten Fahrtzeit pro Spur sah der Zeitplan für die Nacht vor. Ja so eine Nacht Ende Mai / Anfang Juni ist sehr kurz und es wird bereits 5 Uhr wieder helle. Und von 22 Uhr bis 5 Uhr sind nun mal nur sieben Stunden Gesamtfahrzeit. Damit aber wenigstens jedes Team auf 5 Stunden Pause in der Nacht kommt, haben wir die Nacht bis 7:24 Uhr planmäßig verlängert. Dazu haben die Bahnbetreiber extra schwarze Jalousien für die Fenster zum Abdunkeln gekauft und angebracht, damit man den Sonnenaufgang künstlich noch etwas in die Länge ziehen kann. Die ersten Müdigkeitserscheinungen waren spürbar, denn 5 Stunden Pause ist nicht viel, wenn man noch ins Quartier und wieder zurückmuss. Da kann man schon mal eine Stunde abziehen. Und wenn man wegen des Adrenalinspiegels nicht gleich einschlafen kann, bleiben so rund drei Stunden Schlaf übrig. 24 Bruttostunden, also 2/5 des Rennens für 13 Teams sind geschafft, quasi rund 10 Stunden Nettofahrtzeit pro Team. Das bedeutet, dass erst 40% geschafft sind und noch 60% vor einem liegen. Jeder kennt es, der mal mit dem Auto in den Urlaub gefahren ist. Du hast 1.000 km bis Italien vor Dir und wenn ich mal von Heidenau aus gehe, dann bist Du bereits 4 Stunden unterwegs. Am Dreieck Holledau, kurz vor München weißt Du bereits nicht mehr, wie Du richtig sitzen sollst, weil Dir der Arschmuskel bereits richtig weh tut. So in etwa kannst Du dir das vorstellen, wie die Füße bei den Slotracern schmerzen, weil sie die ganze Zeit stehen müssen. Vom Drückefinger und der Hand da dran reden wir besser nicht….
Im letzten Nachtrennen, wurden auch beim Rennleiter Falk die ersten Konzentrationsprobleme sicht- und spürbar. Hat er doch nach ca. 20 Minuten das Rennen einfach abgebrochen. Ok nicht einfach so, nein durch einen Fehlklick in der Bepfesoftware, weil die Funkmaus nicht mehr das machte, was sie sollte. Gott sei Dank hatten die Bahnbetreiber einen Livestream. Dadurch konnte exakt der Zeitpunkt bestimmt werden, an dem die Zeitmessung beendet wurde. Die Autos verblieben einfach an der Stelle, die Ergebnisse waren sowieso in der geführten Exceltabelle Lauf für Lauf gespeichtert und somit konnten wir alles rekapitulieren. Natürlich dauerte die ganze Neueinstellerei etwas. Die ganze Nummer hat ca. 20 Minuten gekostet. Der Zeitplan musste manuell angepasst werden. Das sind eben die Situationen, die man eigentlich nicht braucht, denn das gemeinsame Ziel rückt etwas weiter weg. In 20 Minuten fahren 6 Teams ca. 800 Runden. Und wenn man nachrechnet sind plötzlich nicht mehr 115.700 Runden schaffbar, sondern nur noch 114.900. Upppsss. Wir machen dem Falk deswegen keinen Vorwurf. Das kann jedem passieren, wie wir später noch erfahren werden.
Das Nachtrennen geht an die Heimaskaris, die 17 Runden vor NMR24 und 18 Runden vor den Slot Tigers durchs Ziel fahren. Eine Runde und 44 Teilstriche trennen P2 und P3. Unklar wie eng die Leistungsdichte der Teams ist. Doch was ist mit dem Amateur Team, dem Melkus Werksteam los? Ganz unbemerkt schieben sie sich im Nachtrennen auf den Gesamtplatz 4 noch vor den Schweizern. Auf den Plätzen folgen Lumpe, 12V und Ostblock, die nicht mehr ganz die Zeiten gehen konnten. Lumpe hat vor allem auf Weiß und Orange die Runden liegen lassen. 12V leider auf Rot ganz bitter viele Runden liegen lassen. Ich vermute ein technischer Defekt des Fahrzeuges. Und auch Team Ostblock bekam in der Nacht die ersten Probleme und fuhr auf Blau 15 Runden weniger, als die anderen Topteams.
1 | TEAMworx | 1.770,32 R. |
2 | Team NMR 24 | 1.753,96 R. |
3 | Slot Tigers | 1.752,52 R. |
4 | Melkus Werksteam | 1.742,13 R. |
5 | Slotracing Mettmenstetten | 1.730,59 R. |
6 | Lumpe Racing | 1.726,43 R. |
7 | 12V Motorsport AG | 1.719,17 R. |
8 | Ostblock | 1.697,51 R. |
9 | NordSlotTrio | 1.660,16 R. |
10 | Le Mans Racer | 1.645,32 R. |
11 | Slovakia | 1.593,90 R. |
12 | DDR Legenden Team | 1.526,63 R. |
13 | Classic Team Sachsen | 1.487,73 R. |
Gesamtrunden | 21.806,37 R. |
Die geplante Pause wurde natürlich gekürzt, dass wir nicht allzu sehr hinterher hängen. So konnte es 8:10 anstelle 7:50 Uhr weiter gehen. Bahnbetreiber René kam natürlich bei der Aktion richtig ins Schwitzen. Schweißgebadet setzte er sich auf den Rennleiterstuhl. Wahrscheinlich eine der weniger klugen Entscheidungen an diesem Wochenende. Er machte 20 min später den gleichen Fehler noch einmal und war damit nicht der Einzige Unglücksrabe des Tages. Noch mal 20 Minuten Zeitverzug sorgten dafür, dass der geplante Dämmerungsturn um 19:35 Uhr absolut nicht mehr zu halten war. Das sorgte natürlich nicht für Begeisterung und René der sonst immer leicht zu erheitern ist, bekam einige graue Haare mehr. Zudem hatten auch einige Fahrer keine Lust mehr das extra teuer angemietete Stadthaus für die Verpflegung zu nutzen. Irgendwie auch verständlich keine 10 Minuten mehr zu laufen, wenn die Füße durch das viele Stehen schon geschwollen sind. Anstelle eines guten Frühstücks bestellten sich einige morgens 7 Uhr lieber ein Paar Wiener mit Senf und Ketchup. Bäääx. Die Einsicht kam, dass es von den Bahnbetreibern nicht die klügste Entscheidung war, die Verpflegung ins Stadthaus zu legen. Sie war wegen der Straßenbaustelle eher organisatorischer Natur. Wäre die Baustelle nicht gewesen, hätten vor der Tür Pavillons aufgestellt werden können. Durch die naja einigermaßen große Küche hätten das die Mädels verpflegungstechnisch auch da gerockt, wie alle heute besser wissen. Ok, die Aufgaben wurden neu verteilt. Die schnelle Slotracerz Eingreiftruppe räumte das Stadthaus und Denise machte dieses wieder hübsch und putzte dieses übergabereif.
Samstag in Bildern Teil 1
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Dazwischen reihte sich auch noch René Geinitz, Top Modellbauer mit vielen Medaillen, Titeln, Urkunden und der Lackierer unser T-Cars mit ins bestehende Chaos ein. Der Vorstandsvorsitzende hatte ihm versprochen, dass er mal ein paar seiner tollen Plastikmodelle ausstellen darf. Bei dem gerade wirklich hohen Stresslevel und akuten Schlafmangel hatte René verpasst, dem „Topmodel“ René einen schönen Tisch zurechtzumachen, dass er seine großartigen Modelle auch ansprechend präsentieren kann. Aus der Not eine Tugend gemacht und unser Topmodel hat dann auf dem Eingangstresen einen Platz gefunden, vielleicht nicht der Beste, aber wirklich selten.
Und als wenn das nicht schon genug Trubel wäre, so reiste am Samstag auch Laura vom Rekordinstitut an und musste wirklich eingewiesen, betreut und allen vorgestellt werden. Mich hat als stiller Beobachter wirklich eine Sache starke beeindruckt. Nicht nur, dass Frau Kuchenbecker wirklich am Slotracing interessiert war, nein Sie hat wirklich jede Information aufgesogen wie ein Schwamm. Sie hat sich nicht einfach in der Ecke versteckt und einfach beobachtet. Nein, Laura (sorry, das schreibt sich jetzt schneller) ist absolut kommunikativ und begegnete den Menschen vor Ort wirklich auf Augenhöhe. Zudem hat sie sich auch ab sofort um das Pflegen der Exceltabellen gekümmert und somit René wirklich etwas Arbeit abgenommen. Einfach ohne was zu sagen, die Arbeit vor Ort gesehen und wie René augenscheinlich etwas schwimmt, zwischen Bar, Theke, Fahren, Rennleitung, Orga, Aufpassen usw. Ich soll an dieser Stelle ein großes DANKE an Dich ausrichten. Das hat dem René wirklich mal gut getan, dass er an eine Sache weniger denken musste. Denn so zwischendurch turnte ja auch seit Donnerstag auch noch ein Fernsehteam des Hessischen Rundfunks mit Laura und Holger als Kameramann in den heiligen Hallen rum. Vielen Dank auch von meiner Seite, dass Ihr da wart und diesen großartigen Sport einen Fernsehbeitrag widmen wollt. Auch wenn es nur zwei Minuten sind, die aber zur Primetime bei „Alles Wissen“ Donnerstags, 20:15 Uhr beim HR.
Doch zurück zum Essensthema. Von nun an gabs die Verpflegung der Fahrer nur noch in der RacingLounge77. Es wurde kuschelig ? Früh gab´s nun Wiener mit Senf (immer noch bääääxx), Mittags jezze das Frühstück und belegte Brötchen, nachmittags wieder frisch gebackener Kuchen und das geplante Mittagessen wurde abends gekocht und serviert. Reis mit Curry und Hühnchen und für die vegetarischen Esser gabs Reis mit Ei und Sprossen. Verdammt lecker und kompromisslos alles leer gegessen. Logisch. Eine richtige Mahlzeit fiel ja weg. Musste ja so kommen XD
Ergebnistechnisch veränderte sich nun was. René konnte als gehetzter Bahnbetreiber nicht mehr die Zeiten gehen und auch Alex war der Stress anzumerken. Auf Weiß büßten die Heimaskaris 8 Runden auf NMR 24 ein. Das Tagrennen entschied NMR 24 für sich, 7 Runden vor TEAMworx und den Slot Tigers. Lumpe auf P4, die Schweizer auf P5.
An dieser Stelle geht mein Kompliment an alle Teams. Zeitentechnisch rückten alle immer weiter zusammen. Auch die Amateurteams kamen immer besser rein. Das sieht man am besten am Melkus Werksteam, die auf P7 stehen. Auch wenn für die DDR Legenden nur der 12. Platz steht, aber diese Leistung ist aller Ehren wert. Ohne vorheriges Training, sich an die Bahn zu stellen und mit den Profis mitfahren zu wollen, ist schon eine absolute Leistung. Meiner Ansicht nach funktioniert das andersherum nicht, dass Jürgen Meißner oder Tobias Worm einen Slotracer in ihre historischen Formelrennwagen setzt und in Most auf die Strecke lässt. Das gibt sicherlich ne ganze Menge kaltverformtes Blech….
1 | Team NMR 24 | 2.348,10 R. |
2 | TEAMworx | 2.341,34 R. |
3 | Slot Tigers | 2.335,12 R. |
4 | Lumpe Racing | 2.320,51 R. |
5 | Slotracing Mettmenstetten | 2.314,03 R. |
6 | 12V Motorsport AG | 2.291,01 R. |
7 | Melkus Werksteam | 2.270,40 R. |
8 | Ostblock | 2.221,25 R. |
9 | Le Mans Racer | 2.201,73 R. |
10 | NordSlotTrio | 2.195,45 R. |
11 | Slovakia | 2.189,17 R. |
12 | DDR Legenden Team | 2.179,13 R. |
13 | Classic Team Sachsen | 2.027,92 R. |
Gesamt | 29.235,16 R. |
Wenn man die beiden Tagergebnisse vergleicht, kann man die Leistung der Amateurteams gar nicht genug loben. Es wurden 700 Runden mehr in der gleichen Zeit (50 Minuten pro Spur) gefahren. Das bei extremen Grip auf der Strecke mit eigentlich etwas langsameren Rundenzeiten. Diese Gesamtleistung ist wirklich aller Ehren wert.
Aufgrund der selbst verschuldeten Zeitverschiebung um knapp 40 Minuten kam es aus den Reihen der Fahrer zu einem Kompromissvorschlag. Wir streichen das Sprintrennen und gehen sofort in den Nachtmodus über. Natürlich in der Betrachtung wieder zwei Seiten der Medaille. Die Kommunikation und das gemeinsame Abendessen wurden geopfert, um das große gemeinsame Ziel zu schaffen. Etwa 2/3 des Rennens waren am Samstagabend 21 Uhr nach dem zweiten Tagrennen geschafft. Genau genommen 38 Stunden und 59 Minuten. Die Füße werden langsam dick und am Drückefinger bilden sich die ersten Blasen. Siehe Vergleich Urlaubsfahrt. Mittlerweile ist man in Südtirol, der Arschmuskel brennt, der Rücken schmerzt und der Kopf verlangt nach einer Pause. Der Zwischenstand sieht folgendermaßen aus:
1 | TEAMworx | 6.798,54 R. |
2 | Team NMR 24 | 6.767,90 R. |
3 | Slot Tigers | 6.756,43 R. |
4 | Lumpe Racing | 6.711,71 R. |
5 | Slotracing Mettmenstetten | 6.628,91 R. |
6 | 12V Motorsport AG | 6.625,94 R. |
7 | Melkus Werksteam | 6.587,68 R. |
8 | Ostblock | 6.471,41 R. |
9 | NordSlotTrio | 6.309,84 R. |
10 | Le Mans Racer | 6.278,36 R. |
11 | Slovakia | 6.240,13 R. |
12 | DDR Legenden Team | 6.120,74 R. |
13 | Classic Team Sachsen | 5.801,40 R. |
Gesamt | 84.098,99 R. |
Was ist denn jetzt bitte passiert? Uns trennen nur noch 30.000 Runden vom großen Ziel. Das schaffen wir doch locker nach dem Frühstück. Aber erklärbar war das auf Anhieb nicht. Bei genauerem Hinsehen aber, wird es wirklich deutlich. Die Amateurteams sind wirklich nicht so langsam, wie kalkuliert. Die Zeiten mit Bahnstillstand durch Chaosphasen und Fahrzeugumsetzen gingen deutlich zurück. Erstens, weil die Abläufe langsam zur Routine geworden sind und zweitens alle Fahrer mittlerweile die Bahn kannten. Die Durchschnittszeiten purzelten bei den Topteams auf 7.5 statt 8.0 Sekunden pro Runde und bei den Amateurteam auf Durchschnittzeiten mit einer 7 vor dem Komma. Ganz großer Sport oder ganz großes Kino. Und plötzlich durch die Entscheidung das Sprintrennen mit dem vielen Umsetzphasen aller 3 Minuten zwischen den Spuren wegzulassen, waren wir ohne Druck auch wieder im Zeitplan. Und ganz nebenbei, haben sich alle Fahrer in der Nacht über die Kasse des Vertrauens selber mit Getränken und Snacks eingedeckt. Die Bahnbetreiber hatten nie das Gefühl, dass irgendetwas gefehlt oder jemand Mundraub begangen hätte. Von meiner Seite ganz großes Kompliment. Und wenn jemand doch noch das Gefühl haben sollte, die ein oder andere Kaltschale nicht bezahlt zu haben, so kann er das gern durch eine Vereinsspende noch nachholen. Kleiner Zwinker-Smiley.
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Samstag in Bildern Teil 2
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Mittlerweile war auch die Tagschicht da und unser „FastimmerdaBarundKüchenTalent“ Micha war auch heute am Sonntag wieder am Start und wurde von Johann und unserer zweiten „FastimmerdaBarundKüchenexpertin“ Sarah tatkräftig unterstützt. Auch Yvonne, die bessere Hälfte von René, kam dazu und blieb den ganzen Tag zum Helfen in der Lounge. Ich kann mir vorstellen, warum Du mit aushelfen wolltest, damit Du René wenigstens einmal zu Gesicht bekommst ? Kurzer Gedankensprung zurück. Johann und Micha betreiben im Verein eigentlich eine andere Sportart, sie fröhnen dem Simracing. Deshalb darf ich auch an Euch ein großes Dankeschön des Vorstands übermitteln.
Der Sonntag hatte es wirklich in sich und das René an diesem Tag nicht aus den Latschen gekippt ist, ist nur bewundernswert. Ich denke jetzt mal zurück an den Film „Crank – High Voltage“ mit Jason Statham. Nur durch das viele ausgeschüttete Adrenalin blieb er am Leben. Und ich glaube so weit weg war das nicht. Beim ersten Tagturn, den wir genau im Zeitplan um 7:45 starten konnten, war es 8 Uhr so weit. René als Rennleiter kappte kurz nach 8 Uhr den Bahnstrom und Laura Kuchenbecker hatte etwas zu verkünden. Sie selbst stand auch wieder 5 Uhr Gewehr bei Fuß und wollte wirklich nicht zu spät kommen, wenn das mittlerweile Unvermeidliche eintrat. Also um kurz nach 8 Uhr verkündete Laura, dass wir die Mindestanforderungen erfüllt haben. 3.965,08 km sind überschritten und die Jungs aus Apensen (Nordslottrio), die diesen Rekord zusammen auch mit dem Schweizer Team 2023 aufgestellt hatten, jubelten am lautesten. Wer im Raum kann denn von sich behaupten, dass er mind. Zwei Weltrekorde in der Tasche hat. Irre. Schön dass Ihr da wart und dieses Event zu dem gemacht habt, was es für alle war. Ein unvergessliches Event. Und jetzt war der erste Moment, wo ich wirklich das erste Mal in dieser Woche Freudentränen in den Augen hatte. Die ganze Familie Hluchy hatte eine Überraschung für René vorbereitet. Eine wunderschöne Weltrekordtorte mit dem Melkusring und seinen Slotracerz wurde unter tosendem Applaus überreicht. Ich ließ es einfach laufen und Worte brachte ich eh keine mehr raus. Bei dem Gedanken an diese großartige Überraschung kommen beim Schreiben gleich wieder die Tränen
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Sonntag in Bildern Teil 1
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Deshalb nun schnell zurück zum Geschehen, bevor die Zeilen verschimmen.
Nachdem auch am Freitagabend Julian Schliebe, der Präsident des Kreissportbundes vor Ort war und sich alles angeschaut hat, gab sich am Sonntag auch noch Paul Leiteritz, Geschäftsführer des KSB, die Ehre vorbeizuschauen. Ich bewunderte an diesem Tag das Durchhaltevermögen von René, von Interview zu Interview, von Special Gast zu normalem Gast, von Fahrer zu Fahrer und zurück zu Laura. 20.000 Schritte an diesem Sonntag reichen nicht. René nahm sich für alle die Zeit und das völlig in Ruhe. Lag es daran, dass der Rekord in der Tasche war? Ich weiß es nicht.
Samstagmittag hatte ich dann das zweite Mal wirklich Pippi in den Augen und so mancher Fahrer wohl auch. Kein geringerer als der Namenssponsor der Bahn und des Rennens, seines Zeichens Sepp Melkus, Enkel vom Erfinder des RS 1000 – Heinz Melkus, trat auf´s „Parkett“. Und was hatte er mitgebracht? Einen roten original Melkus, Bj. 1972. Die Bahn wurde für 20 Minuten angehalten. Laut René, sind das die 20 Minuten, welche Nachahmer brauchen, um den zukünftigen Rekord zu knacken ?
Alle versammelten sich draußen auf dem Parkplatz, durften mal probesitzen, fühlen, tasten, mit Sepp philosophieren. Sepp ein absolut nahbarer Typ, kam gerade vom Rennen an der Nürburg zurück, wo die richtigen Melkus im Rahmenprogramm der 24H der Nordschleife mitfuhren. Und weil wir gerade dabei sind, die Bahnbetreiber haben keine Kosten und Mühen gescheut, die 24H NOS parallel live zum Rennen mit einem Beamer so zu übertragen, dass es die Fahrer absolut nicht störte. Trotz der weiten Rückreise aus der Eifel, nahm sich Sepp die Zeit, um auch noch diesen Termin wahrzunehmen. Er sorgte mit seinem Auftritt bei vielen für leuchtenden und bei einigen feuchte Augen. Denn als der RS 1000 mit großem Rengtengteng davonfuhr, kamen alle Kindheitserinnerungen wieder hoch. Auch bei mir, der an der Bergrennstrecke des Schwartenbergs aufgewachsen ist. Und René ist eigentlich der Schreiberling, der gerade wieder gemerkt hat, dass jeder über sich hinauswachsen kann, wenn man es nur wirklich will. Aber ich denke, jeder hat es beim Lesen der ersten Zeilen bereits gewusst, dass ich hinter all dem hier stecke. Und ich muss sagen, es war eine absolut grenzgeniale Erfahrung – weil IHR alle ein Teil davon wart. DANKE! Und jetzt muss ich an dieser Stelle noch was los werden. Ohne meine Paparazzi vor Ort, hätte ich nie diesen Bericht mit so vielen tollen Bildern hätte füllen können. Großer Dank geht deshalb an Pierre und ans Team Slovakia.
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Rotes und Lautes RengTengTeng als unser Vorbild.
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Nachmittags kam dann noch ein Fernsehteam des MDR für die Sendung „MDR um Vier“, die bereits am „morgigen“ Montag nach dem Rennen, also am 3.6.24 ausgestrahlt wurde. Auch Frau Sabel, Redakteurin der SZ, hat es sich nicht nehmen lassen, am Sonntag noch mal persönlich in der RacingLounge77 zu erscheinen und dafür extra nochmal einen großen Artikel in der Sächsischen Zeitung zu bringen. Last but not least hatten wir noch hohen Besuch aus der Sächsischen Landespolitik. Frau Sandra Gockel, Landtagsabgeordnete für die CDU im Sächsischen Landtag war es ein wirkliches Bedürfnis bei unserem Weltrekord vor Ort zu sein. Trotz Ihres straffen Terminkalenders hat sie es sich nicht nehmen lassen auch mal bei uns vorbeizuschauen. Ich kenne keine andere Politikerin oder Politiker auf Landesebene, die sich so für den Breitensport in der Region einsetzen, wie Sandra. Ich ziehe meinen Hut vor Deinem Engagement. Es war schon gewaltig, wieviel Interesse an unsere Randsportart der Randsportarten plötzlich da ist. Ich hoffe sehr, dass ebbt nicht ab und wir können auch als Verein den Lauf mitnehmen, ggf. neue Mitglieder und Interessenten im Slotracing Bereich gewinnen. Und das auch die anderen Vereine etwas davon profitieren, wenn unserem Sport durch den Weltrekordversuch etwas mediale Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Aber da ist jeder Bahnbetreiber seines Glückes Schmied, wie er sich Nachwuchs heranzieht. Bei uns funktioniert das mit den umliegenden Schulen ganz gut. Aber auch über Geburtstagsfeiern, Junggesellenabschiede, Weihnachtsfeiern usw. gibt es immer mal wieder den Ein- oder Anderen, die als neues Vereinsmitglied dabei bleiben.
Aber zurück zum Sport. Es läuft alles, wie am Schnürchen. Wir sind absolut im Zeitplan, jetzt völlig frei und ohne Druck. Alles, was wir am Sonntag zwischen kurz nach 8 bis 18.01 Uhr an Kilometern noch zurücklegen ist Bonus obendrauf. Und so sieht nun das Ergebnis des letzten Tagrennens über 44 Minuten pro Spur aus. Da wir durch die Pause mit Sepp Melkus etwas Zeit haben liegen lassen, gelten für den Weltrekordversuch und das RID nur die Kilometer, die wir bis 18.01 Uhr gefahren sind. Wir haben uns aber allen Teams gegenüber fainesshalber entschlossen, das Rennen komplett zu Ende zu fahren, damit es auch ein auswertbares Ergebnis für die Pokale gibt.
1 | Lumpe Racing | 1.952,00 R. |
2 | Team NMR 24 | 1.932,99 R. |
3 | Slotracing Mettmenstetten | 1.929,99 R. |
4 | Slot Tigers | 1.919,00 R. |
5 | TEAMworx | 1.908,99 R. |
6 | Melkus Werksteam | 1.888,61 R. |
7 | 12V Motorsport AG | 1.888,58 R. |
8 | Ostblock | 1.885,99 R. |
9 | NordSlotTrio | 1.859,94 R. |
10 | Slovakia | 1.832,19 R. |
11 | Le Mans Racer | 1.830,01 R. |
12 | DDR Legenden Team | 1.813,63 R. |
13 | Classic Team Sachsen | 1.676,26 R. |
Gesamt | 24.318,18 R. |
Lumpe vor NMR 24 und den Schweizern. Es war einfach unklar, was die Jungs für Zeiten ins Holz gepresst haben. Den Vogel hat Kevin abgeschossen. Mit 7.2 tief auf Spur Blau, war die Hotlap des ganzen Events. Die Slot Tigers auf P4 und die TEAMworx auf P5, die das ganze Rennen ohne Reparaturen durchkamen. Schleiferwechsel und ein sterbender Motor ließen nur noch Zeiten über 7.7 im Schnitt zu. 3/10 zu langsam gegenüber den Besten. Insgesamt reichte aber der Vorsprung.
1 | TEAMworx | 11.100,73 R. |
2 | Team NMR 24 | 11.065,15 R. |
3 | Slot Tigers | 11.030,67 R. |
4 | Lumpe Racing | 11.017,00 R. |
5 | Slotracing Mettmenstetten | 10.908,66 R. |
6 | 12V Motorsport AG | 10.780,43 R. |
7 | Melkus Werksteam | 10.726,82 R. |
8 | Ostblock | 10.657,12 R. |
9 | NordSlotTrio | 10.420,93 R. |
10 | Le Mans Racer | 10.289,53 R. |
11 | Slovakia | 10.237,83 R. |
12 | DDR Legenden Team | 9.889,61 R. |
13 | Classic Team Sachsen | 9.521,45 R. |
Gesamt | 137.645,93 R. |
TEAMworx gewinnt nach Runden vor NMR 24 und den Slot Tigers. Lumpe Racing rettet P4 ins Ziel, hatte das Team doch mit Fahrerverschleiß zu kämpfen. Zwei Fahrer komplett ausgefallen und nur durch zwei Gelegenheitsfahrer aus dem Juniorpool der Slotracerz unterstützt. Die Schweizer landen unter den den Top5. Unsere 12V Motorsport AG auf P6. Das erste Amateurteam, seines Zeichens Melkus Werksteam mit Sepp´s Mechanikern auf P7, Team Ostblock auf P8. Das NordSlotTrio und ehemaligen und neuen Weltrekordhalter auf P9, Le Mans Racer auf P10, die sich erst am Ende auf die Strecke eingrooven konnten. Dazu kam noch, dass das Team einen langsamen Motor gezogen hatte und dieses Mal die Pechvögel des Rennens waren. Sie mussten als Einzige den zweiten Motor einlöten. Slovakia, die wirklich mit etlichen T-Car Einsätzen gebeutelt waren auf 11. Die beiden letzten Plätze gehen an die beiden Amateurteams, wovon P12 an die Rennfahrer der DDR und P13 an die RC Fahrer aus Dresdens Norden.
Nach Punkten kommt aber noch mal ein ganz anderes Ergebnis zu Stande. Wir als Vorstand haben uns deshalb entschlossen, jeweils beides zu prämieren. Für jede Auswertung haben wir deshalb jeweils Pokale 1 – 3 für die Teams. Jeder Fahrer erhielt zudem einen Erinnerungspokal an diesen Tag. Und wir haben neben den beiden Best of Show Pokalen auch noch drei Pokale für die Weiteste Anreise vergeben. Doch hier nun das Ergebnis nach Punkten. Team NMR 24 gewinnt durch die Qualipunkte und die 1,5 Punkte mehr im Concours die Gesamtwertung vor TEAMworx und den Slot Tigers.
P | Team | Runden | Pkt. | Distanz |
1 | Team NMR 24 | 11.055,15 R. | 86,0 | 389,141 km |
2 | TEAMworx | 11.100,73 R. | 83,5 | 390,746 km |
3 | Slot Tigers | 11.010,67 R. | 80,5 | 387,576 km |
4 | Lumpe Racing | 10.957,00 R. | 78,5 | 385,686 km |
5 | 12V Motorsport AG | 10.760,43 R. | 68,0 | 378,767 km |
6 | Slotracing Mettmenstetten | 10.908,66 R. | 65,0 | 383,985 km |
7 | Ostblock | 10.627,12 R. | 62,5 | 374,075 km |
8 | Melkus Werksteam | 10.716,82 R. | 52,0 | 377,232 km |
9 | NordSlotTrio | 10.410,93 R. | 51,5 | 366,465 km |
10 | Le Mans Racer | 10.279,53 R. | 48,0 | 361,839 km |
11 | Slovakia | 10.207,83 R. | 46,5 | 359,316 km |
12 | Classic Team Sachsen | 9.491,45 R. | 40,0 | 334,099 km |
13 | DDR Legenden Team | 9.849,61 R. | 36,5 | 346,706 km |
Gesamt | 137.645,93 R. | 4.835,63 km |
In dieser Tabelle sieht man, dass sich das Ergebnis noch mal etwas schiebt und es war nur fair zwei Pokale zu machen. Denn die meisten Runden zu fahren, ist auch eine beachtliche Leistung. Lumpe bleibt nach der Aufholjagt auf P4, unsere Jungs von 12V schieben sich durch die Concourswertung auf P5, die Schweizer auf P6. Für den Ostblock gehts durch den Concours auch einen Platz nach vorn auf P7 und die Nichtmodellbauer von Team Melkus verlieren diesen und landen auf P8. Und die restlichen Plätze, nicht ganz wie gehabt. NordSlotTrio auf P9, Le Mans Racer auf P10. Slovakia auf 11, die Modellbauer aus Dresdens Norden tauschen die Plätze mit den Rennfahrern. Die 20 Concourspunkte müssen ja für etwas gut sein. ?
Ich hatte ja schon angedeutet, dass wir das Rennen zu Ende gefahren sind. Für das RID waren nur die gefahrene Distanz bis 18.01 Uhr ausschlaggebend. Und das amtliche, eingetragene Endergebnis bzw. neuer Weltrekord im analogen Slotracing lautet:
4.787,23 Kilometer = 136.000,85 Runden auf unserer Bahn.
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Sonntag in Bildern Teil 2
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Und hier endet nun der Bericht – fast. Aber eigentlich nicht in Worte zu fassen, was an diesem verlängerten Wochenende alle zusammen für unsere Randsportart der Randsportarten, dem Slotracing geleistet haben. Mir bleiben an dieser Stelle nur noch Dankesworte und eine Ankündigung, die ich gern abschließend noch loswerden möchte.
Ich sage noch mal ganz herzlich DANKESCHÖN an alle Beteiligten. Es war mir eine Ehre, zusammen mit dem Vorstand, dem ganzen Verein und den vielen Helfern Eure Gastgeber gewesen zu sein. DANKE an Laura vom RID, an Clemens on Heidenau TV, an Camillo für die Kunstausstellung, an Franka und Holger vom HR, an Duy Tran vom MDR, an Heike Sabel von der SZ, an Sandra Gockel als Landtagsabgeordnete der CDU sowie an Julian und Paul vom Kreissportbund Sächsische Schweiz Osterzgebirge.
Mein ganz besonderer Dank geht an meine Frau und Tochter, die an diesem Wochenende und die vielen Wochen davor auf mich zu Hause verzichten mussten. Es tut mir leid, ich weiß es ist viel für dieses eine Ziel zu Hause liegen geblieben. Und natürlich ein Bussi für Deine Hilfe. Davor, am Sonntag und beim Aufräumen danach. Ein ganz großes Dankeschön geht an Alex meinen Stellv. und seine ganze eingespannte Familie namens Denise (gar nicht in Anzahl Worte auszudrücken), Jamie und Sarah. Ich kenne keine Familie, die wirklich komplett für diesen Verein so sehr brennt und immer mit anpackt. Und wenn man bedenkt, dass die wunderschöne Torte von Denise´Schwester gebacken wurde, wird der Familienkopf noch viel größer. Danke, Danke, Danke. Ihr habt mir und sicher allen Schlemmermäulchen im Raum ein riesengroße Freude damit gemacht.
Großer Dank geht raus an Torsten für das ganze „GuckmichanderBahnan“. Ein großes Dankeschön verdienen alle freiwilligen Helfer - Michael, meine Schwester, Sven, Olli, Anke, Maik und Johann. Danke an meine Teamkollegen Falk und Stefan vom TEAMworx. Danke an alle Rennleiter und nochmal Falk für die Concoursbewertung. Danke an Hans-Jörg für die Fahrwerke. Danke an HT-Motorracing für die Rabatte für´s Zubehör, z.B. Motor, Felgen, Achsen usw., Danke an GP-Tires für wirklich gute Reifen. Danke an Uwe für die Getränke und die Kühlschränke. Und nun hoffe ich, dass ich niemanden vergessen und damit verärgert habe. Halt, jetzt fallen mir doch noch ein paar Namen ein. Großer Dank geht auch an Rainer, der alle Decalsätze gezeichnet hat und an Sven aus Heidenau, der diese für uns zweimal drucken musste. Danke auch an Marco für die Melkus Karosserien und Sepp, samt Anhang, dass ihr Euch dafür extra die Zeit genommen habt. Danke, dass Ihr da wart und diese Veranstaltung mit dem Roten Rengtengteng einen tollen Abschlussrahmen verliehen habt.
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Und nun bleibt mir noch alle Slotracing Fans auf das nächste Event heiß zu machen. Der Arbeitsname lautet 221. Wer bis zur Veröffentlichung als erster dahinterkommt und mir seine Antwort per E-Mail zusendet, der bezahlt für diese Veranstaltung kein Startgeld und wir legen als Verein noch eine 20 EUR Verpflegungskarte oben drauf. Die Wette gilt. Einsendungen bis Samstag, den 31.8.24 um 23:59 Uhr an folgende E-Mailadresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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Bleibt alle schön in der Spur!
LG René